Gemeinsam für den Menschen

In Göttingen und Duderstadt wollen die katholischen Anbieter von Pflegeleistungen zum Wohle der Menschen noch stärker zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck hat der Katholische Pflegeverbund Göttingen – Duderstadt (KPVGD) einen Kooperationsvertrag geschlossen, der zum 1. Oktober in Kraft tritt. Diesem Verbund gehören der Caritasverband für Stadt und Landkreis Göttingen e.V., das Caritas Seniorenstift St. Paulus gGmbH in Göttingen sowie der Malteser Hilfsdienst mit seinen Dienststellen in Duderstadt, Göttingen und Friedland und das St. Martini gGmbH Krankenhaus und Altenpflegeheim in Duderstadt mit ihren jeweils verschiedenen Dienststellen an. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung am Donnerstag, 24. September, in der Dienstelle der Malteser Duderstadt.

Gemeinsam für den Menschen
Heidrun Mederacke, Einrichtungsleiterin der Caritas Seniorenstift St. Paulus gGmbh in Göttingen, und Malteser-Geschäftsführer Raphael Ebenhoch unterzeichnen in Duderstadt den Kooparationsvertrag. Gerd Hegerkamp, Pflegedienstleiter des Caritasverbandes Stadt und Land Göttingen, Jaqueline Haase, Dienststellenleiterin der Malteser-Berufsfachschule Duderstadt, Markus Kohlstedde, Geschäftsführer des St. Martini gGmbH Krankenhaus und Altenpflegeheims in Duderstadt und Ralf Regenhardt, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für Stadt- und Landkreis Göttingen (hinten von links), schauen zu.
Bildquelle: Malteser

Die Kooperationsvereinbarung soll der „Verbesserung der häuslichen und stationären Versor-gung hilfebedürftiger Menschen in der Region Duderstadt und in Göttingen“ dienen und damit zugleich die Angehörigen unterstützen, so steht es in der Präambel des Textes. Auf der Basis ethisch-christlicher Werte wollen die angeschlossenen Hilfs- und Pflegedienste „die Würde des Menschen in jeder Lebensphase und ohne Rücksicht auf Geschlecht, ethnische Her-kunft, Weltanschauung, Religion oder gesellschaftliche Stellung“ achten. In einer zunehmend säkularen Welt besinnen sich die Kooperationspartner damit ganz bewusst auf ihre katholisch-christlichen Wurzeln, um damit auch ein Zeichen zu setzen.

Ziel des Verbundes ist, den Menschen ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Jeder der Kooperationspartner leistet dazu schon jetzt seinen Teil, doch nur gemeinsam können sie eine Vollversorgung anbieten, von der Beratung über die ambulante Pflege bis hin zur stationären Behandlung und der Unterbringung im Pflegeheim. Bei diesem Ziel wollen sich die Kooperationspartner gegenseitig unterstützen und so gut wie möglich zusammenarbeiten.

Was heißt das konkret? „Zusammenarbeit beginnt schon bei der Ausbildung der Alten- und Krankenpfleger“, erklärt Raphael Ebenhoch, Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Hildesheim und verweist auf die Tagespflegeeinrichtung für demenzkranke Menschen in der Malteser-Fachschule Duderstadt. „Pflegekräfte aus den anderen Einrichtungen sind uns dort jederzeit willkommen, um den Umgang mit demenzkranken Menschen einzuüben.“

Ralf Regenhardt, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für Stadt- und Landkreis Göt-tingen, verweist auf die Chancen eines gemeinsamen Auftrittes der Partner in der Öffentlich-keit und kündigt einen Internetauftritt des Katholischen Pflegeverbundes an. „Sicher werden wir in Zukunft gemeinsam bei Veranstaltungen auftreten und uns bei pflegerelevanten The-men mit abgestimmten Stellungnahmen zu Wort melden“, verspricht der Vorstandsvorsitzen-de. Große Chancen bei der Aufnahme neuer Gäste sieht Heidrun Mederacke, Einrichtungs-leiterin der Caritas Seniorenstift St. Paulus gGmbh in Göttingen: „Sind die Senioren im Pfle-geverbund schon bekannt, bevor sie zu uns kommen, können wir viel besser auf ihre jeweili-gen Bedürfnisse eingehen“, erläutert Mederacke und verweist zudem auf die Möglichkeit, in Zukunft bestimmte Produkte gemeinsam für alle Partner einzukaufen und dadurch Preisvor-teile auszuhandeln.

Dies sieht Markus Kohlstedde, Geschäftsführer des St. Martini gGmbH Krankenhaus und Altenpflegeheims in Duderstadt ganz ähnlich. Über den gemeinsamen Einkauf hinaus werde man nach seinen Worten gemeinsame Informationsbroschüren erstellen und themenbezoge-ne Arbeitsgruppen bilden. Der Geschäftsführer nennt ein Beispiel: „Bei demenziellen Erkran-kungen können unsere Ärzte von den Erfahrungen der Malteser lernen und umgekehrt.“ Wa-rum sollte das bei anderen Themen nicht auch möglich sein, fragt Kohlstedde?

Um diese gemeinsamen Aktivitäten zu koordinieren wollen sich die Partner des Katholischen Pflegeverbundes in Zukunft regelmäßig treffen.