Caritas und Diakonie: „Charta für gerechte Sozialpolitik“

„Jeder braucht ein Stück vom Kuchen“: Caritasverband Südniedersachsen unterstützt die landesweite Kampagne zu den anstehenden Wahlen.

Inklusion fördern, Armut bekämpfen und Bildungschancen für alle sind drei Forderungen der „Charta für gerechte Sozialpolitik“, die von Diakonie und Caritas in Niedersachsen zu den anstehenden Wahlen formuliert wurde. Unter dem Motto „Jeder braucht ein Stück vom Kuchen“ wurden insgesamt sieben Thesen mit konkreten Handlungsforderungen aufgestellt. Zu ihren wichtigsten Themen zählen Caritas und Diakonie die Integration von Zugewanderten, die Bekämpfung von Altersarmut und den Erhalt einer bedarfsgerechten sozialen Infrastruktur.

„Wer 30 Jahre gearbeitet hat und nur 800 Euro Rente bekommt, muss sich ungerecht behandelt fühlen“, erklärt Propst Bernd Galluschke, Vorsitzender des Caritasrats im Caritasverband Südniedersachsen e.V. „Der dramatischen Entwicklung hin zu einem hohen Anteil von Menschen in Altersarmut müssen wir entgegenwirken, gerade auch aus Solidarität, weil sie zu unserem derzeitigen Wohlstand beigetragen haben“, ergänzt Galluschke. Auch der Bau des Inklusiven Campus in Duderstadt sei notwendig. „Das Projekt unterstützen Kirche und Caritas, es liegt mir persönlich am Herzen“, versichert der Propst. „Wir wollen damit denen eine Stimme verleihen, die so oft am Rande der Gesellschaft und auch der Politik stehen“, sagt Galluschke. Im übrigen könne es nicht sein, dass die Caritas bei Pflegedienstleistungen an die Grenzen der Finanzierung gerate, „nur weil wir als Caritas gerechte Löhne zahlen, das Land Niedersachsen seine Zuschüsse aber an Dumpinglöhnen privater Anbieter orientiert“, kritisiert Propst Galluschke.

Caritasvorstand Ralf Regenhardt (r.) übereicht ein Stück Kuchen an den CDU-Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler.
Caritasvorstand Ralf Regenhardt (r.) überreicht ein Stück Kuchen an den CDU-Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler. / Foto: Caritas

Auch Caritasvorstand Ralf Regenhardt sieht in der Charta Handlungsempfehlungen für das alltägliche Leben und die Politik: „Wir müssen wirtschaftliche Kraft für soziales Handeln nutzen. Dabei dürfen wir niemanden in unserer Gesellschaft vergessen.“ An den Forderungen der Charta sollten sich einzelne Politiker wie auch Regierungshandeln messen lassen. Der Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler (CDU) erhielt bei seinem Besuch im Lorenz-Werthmann-Haus symbolisch ein einzeln verpacktes Stück Kuchen, um auf die Charta aufmerksam zu machen.

„Jeder braucht ein Stück vom Kuchen: Charta für eine gerechte Sozialpolitik“ ist im Internet abrufbar: http://www.caritas-nds.de/einstueckvomkuchen