Damit Kinder gut aufwachsen können: „Familienzentrum mobil“ startet

Landkreis Göttingen beauftragt Caritas mit dem Aufbau neuer Angebote für Kinder und Familien in den Duderstädter Dörfern.

Kinder und Familien in den Dörfern rund um Duderstadt erhalten ein eigenes Familienzentrum. „Wir wollen gemeinsam mit Kindern, Familien und Engagierten aus Vereinen, Politik und Kirche Ideen entwickeln und mit dem Familienzentrum in die Dörfer kommen“, erklärte Isabel Lubojanski aus dem Familienzentrum Duderstadt, das um ein „Familienzentrum mobil“ ergänzt wurde. Gemeinsam mit Konstantin Krolop wird sie beide Familienzentren der Caritas Südniedersachsen betreuen.

„Die Beteiligung vor Ort ist der richtige Weg und wird zu hoher Akzeptanz führen“, sagte Kreisrat Marcel Riethig zum Start des neuen Familienzentrums. Für den Landkreis Göttingen sei das „Familienzentrum mobil“ ein „Novum mit Modellcharakter“. „Bei den Familienzentren ist der Landkreis Göttingen in Niedersachsen Vorreiter. Wir haben inzwischen in jeder unserer 18 Gemeinden ein Familienzentrum und wollen jetzt noch stärker in die Fläche gehen“, erklärte der Kreisrat. Die „außerordentlich gute Zusammenarbeit“ mit der Caritas Südniedersachsen habe dazu geführt, sie auch mit einem mobilen Familienzentrum zu beauftragen.

Freuen sich über das neue „Familienzentrum mobil“ (v.l.): Birgit Kepke-Hartwig, Kreisrat Marcel Riethig, Isabel Lubojanski, Konstantin Krolop und Ralf Regenhardt. | Foto: Broermann / Caritas
Freuen sich über das neue „Familienzentrum mobil“ (v.l.): Birgit Kepke-Hartwig, Kreisrat Marcel Riethig, Isabel Lubojanski, Konstantin Krolop und Ralf Regenhardt.
| Foto: Broermann / Caritas 

Für die erfolgreiche Arbeit eines Familienzentrums sei die Atmosphäre entscheidend, die Caritas zeige ihr Können mit dem Familienzentrum im Inklusiven Campus Duderstadt und lebe „Willkommenskultur“ vor, betonte die Koordinatorin der Familienzentren im Landkreis Göttingen, Birgit Kepke-Hartwig. Gemeinsam mit Lubojanski hatte sie sich in den vergangenen Monaten über die Arbeit des mobilen Familienzentrums Kerbscher Berg in Dingelstädt informiert, um ähnliche Angebote auch im Landkreis Göttingen aufbauen zu können. „Unser Ziel ist es, nah bei den Familien zu sein und ein offenes Ohr zu haben für die großen und kleinen Sorgen und Freuden im Familienalltag. Und dann natürlich auch da zu sein und zu unterstützen, wenn es mal schwierig ist, damit kleine Probleme gar nicht erst groß werden“, verwies Kepke-Hartwig auf den Grundgedanken der Familienzentren.

Eine „Wertschätzung für den ländlichen Raum“ nannte Caritas-Vorstandssprecher Ralf Regenhardt das neue Familienzentrum. Ganz wichtig sei, dass „alle, auch generationsübergreifend, willkommen sind. Wir werden bedarfsorientiert schauen, wo Familien Unterstützung brauchen und fördern das soziale Miteinander“, sagte Regenhardt. Daraus ergäben sich bisher ungeahnte Chancen für die dörfliche Entwicklung. Eine Zusammenarbeit mit einem neu aufgelegten Dorf-FSJ-Projekt sei denkbar, ob es das aber geben werde, hänge von den Kommunen ab. Im ersten Dorf-FSJ-Projekt hatten sich Freiwillige zwischen 2017 und 2020 in 16 Ortschaften aus Duderstadt und Gieboldehausen insbesondere um ältere Menschen gekümmert und sich darum bemüht, das lokale Miteinander zwischen den Generationen zu stärken.

Krolop und Lubojanski kündigten an, zunächst bestehende und neue Kontakte zu Menschen in den Dörfern zu suchen. Denkbar sei auch, Kindern und Familien aus den Dörfern leichter die Teilnahme an Veranstaltungen im Familienzentrum im Inklusiven Campus zu ermöglichen. Es mangle manchmal nur an Mobilität. „Wir wünschen uns, dass wir Kinder und Familien Gemeinschaft erleben lassen können“, erklärten Krolop und Lubojanski. 

Dem stimmte Riethig zu. „Wir müssen vor allem die Familien erreichen, die nicht so mobil sind, die beispielsweise nicht einfach von Gerblingerode, Fuhrbach nach Duderstadt kommen, die müssen wir erreichen, wo sie wohnen, wo ihre Kinder in die Kita gehen oder in die Grundschule. Ich verspreche mir, dass wir gerade für diese Familien gute Angebote schaffen, um sie zu unterstützen und stark zu machen, so dass Kinder gut aufwachsen können“, erklärte der Kreisrat.

Während Sozialpädagogin Isabel Lubojanski schon seit 2019 am Aufbau des Familienzentrums Duderstadt beteiligt war, kam Konstantin Krolop erst im Frühjahr 2021 über das Homeschooling-Projekt zum Team. Er hat ein Gymnasiallehramtsstudium für die beiden Fächer Politik/Wirtschaft und Sport absolviert. 
 


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