Ehrenamt: „Goldgrube für beide Seiten“

Das Freiwilligenzentrum BONUS Göttingen der Caritas Südniedersachsen feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einer Lesung von Dieter Bednarz aus seinem Buch „Zu jung für alt“.

Im Literaturhaus Göttingen wurden die rund 40 Gäste von BONUS-Leiterin Maria Weiss und ihrem Team begrüßt. Nach einer kurzen Würdigung der seit einem Vierteljahrhundert im Freiwilligenzentrum geleisteten Arbeit, erhielt Dieter Bednarz das Wort. Der frühere SPIEGEL-Redakteur berichtete von seinen Recherchen zum Buch „Zu jung für alt“ und las einzelne Passagen.

„Ich habe lange gedacht, alt sind die anderen, aber nicht ich“, erklärte Bednarz. Als er dann auf das Vorruhestandsmodell im Verlag hingewiesen wurde und beim Familienausflug in einen Freizeitpark eine reduzierte Senioreneintrittskarte erwerben konnte, änderte sich seine Einstellung. Die Ergebnisse seiner dadurch ausgelösten Recherchereise durch Deutschland ließ er in ein „erzählendes Sachbuch“ fließen und versprach den Zuhörenden in Göttingen: „Am Ende wissen Sie mehr über das Alter, das Lesen macht Ihnen Spaß!“. Dieter Bednarz berichtet im Buch von Treffen mit Experten für Vorruhestand und Rente, aber auch für Vielfalt am Arbeitsmarkt; er befragt Coachs, Psychotherapeuten und Altersforscher.

  • BONUS-Leiterin Maria Weiss begrüßt die Gäste und den Autor Dieter Bednarz im Literaturhaus Göttingen. | Foto: Johannes Broermann / cps
    BONUS-Leiterin Maria Weiss begrüßt die Gäste und den Autor Dieter Bednarz im Literaturhaus Göttingen. | Foto: Johannes Broermann / cps
  • Dieter Bednarz liest aus seinem Buch „Zu jung für alt“. | Foto: Johannes Broermann / cps
    Dieter Bednarz liest aus seinem Buch „Zu jung für alt“. | Foto: Johannes Broermann / cps
  • Das BONUS-Team (v.l.) mit Melda Akbas, Maria Weiss und Anja Püschel dankt Dieter Bednarz am Signiertisch für die Lesung. | Foto: Johannes Broermann / cps
    Das BONUS-Team (v.l.) mit Melda Akbas, Maria Weiss und Anja Püschel dankt Dieter Bednarz am Signiertisch für die Lesung. | Foto: Johannes Broermann / cps

Bednarz erfuhr dabei, dass sich Menschen nach ihrem Berufsleben in verschiedene Gruppen einteilen lassen. „Es gibt Leute, die den Übergang gleichgültig oder als Gewinn sehen, andere als Verlust“, sagte er in Göttingen. Beziehungen, Hobbys und Freizeitorientierung erleichterten den Übergang in den Altersruhestand. Sein Zwischenfazit lautete daher: „Um erfolgreich altern zu können, müssen wir das Alter akzeptieren.“ Beispielhaft ließ er das Göttinger Publikum an Begegnungen mit unterschiedlichen Rentnertypen im Ruhrgebiet teilnehmen und verwies auf die Vorteile jener, die sich ehrenamtlich engagieren. 

Ein Anlass zum ehrenamtlichen Engagement biete sich auch mit der Einstellung, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen. Die Erfahrung sei in aller Regel aber, dass bei ehrenamtlichem Engagement nicht nur gegeben werde, sondern auch viel zurückkomme – an Dankbarkeit und Wertschätzung. „Das Ehrenamt ist eine Goldgrube für beide Seite“, erklärte Bednarz im Literaturhaus Göttingen.

job/cps

Medienbericht zum BONUS-Jubiläum

25 Jahre Freiwilligenzentrum BONUS – Gespräch mit der Leiterin Maria Weiss, Stadtradio Göttingen (05.12.2023)