Polizei spendet für Flüchtlingssozialarbeit in Duderstadt

Beim Benefizkonzert des Polizeiorchesters Niedersachsen in der Duderstädter Basilika St. Cyriakus ist eine Spende von 1600 Euro zusammengekommen.

Damit soll die Flüchtlingssozialarbeit der Caritas Südniedersachsen unterstützt werden. Das Benefizkonzert wurde vom Polizeikommissariat Duderstadt in Zusammenarbeit mit der Polizeiseelsorge Niedersachsen organisiert. 

Beim Internationalen Kochabend im Familienzentrum Duderstadt wurde der symbolische Spendenscheck über 1600 Euro durch die Erste Polizeihauptkommissarin Julia Huhnold an das Caritas-Team überreicht. „Wir veranstalten das Benefizkonzert in Duderstadt seit sechs Jahren. Mit den Spenden wollen wir soziale Einrichtungen unterstützen, die sich für Teilhabe aller Menschen einsetzen. Denn durch unsere Arbeit sehen wir oft, dass Isolation zu Problemen führt“, erklärte Julia Huhnold den präventiven Gedanken hinter der Aktion.

Das Foto zeigt eine Gruppe von Frauen, die Polizeihauptkommissarin trägt Uniform und hält einen symbolischen Scheck in der Hand.
Polizeihauptkommissarin Julia Huhnold (links) überreicht den symbolischen Spendenscheck an Isabel Lubojanski (2. von links) und ihr Caritas-Team. | Foto: Claudia Nachtwey

„Teilhabe funktioniert bei uns vor allem über offene Projekte wie beispielsweise der Internationale Kochabend, bei dem viele Kulturen zusammenkommen“, bestätigte Isabel Lubojanski, Vorständin Caritas Südniedersachsen, und nahm die Spende im Namen des gesamten Teams dankend an. Währenddessen wurde hinter ihr in der Küche geschnippelt, gehackt und in Töpfen gerührt. Frauen aus ganz unterschiedlichen Nationen, aus Deutschland, der Ukraine oder auch aus Pakistan, kochten gemeinsam und schauten sich bei landestypischen Rezepten gegenseitig über die Schulter. „Die Frauen möchten sich einbringen, wollen arbeiten und sich engagieren“, erläuterte Isabel Lubojanski. Oftmals werde die Ausbildung aus den jeweiligen Heimatländern in Deutschland nicht anerkannt. So fangen einige hier nochmal von vorn an wie Kounj Odho aus Pakistan, die fünf Sprachen spricht und über die Angebote der Caritas zunächst einen Freiwilligendienst in der Kita am Inklusiven Campus absolviert hat. Inzwischen macht sie eine Ausbildung zur Erzieherin an der Vinzenz von Paul Fachschule für Sozialpädagogik in Duderstadt.

Ein bisschen „Zuhausegefühl“ vermitteln

Den ersten Kontakt zur Caritas haben die Frauen oft über die Flüchtlingssozialarbeit im Caritas-Centrum am Schützenring, wo es zunächst um ganz grundsätzliche Dinge wie Behördengänge oder Sprachkurse gehe, berichtete Vera Rodenstock, Sozialarbeiterin bei der Caritas. Dank guter Netzwerke könne den Geflüchteten aber auch über diese Grundlagen hinaus weitergeholfen werden. Als weitere Beispiele nannte Vera Rodenstock die Schwimm- und Fahrradkurse für Erwachsene. Die Schwimmkurse ermöglichten den Eltern, ihre Kinder ins Freibad zu begleiten. Dazu müssten die Teilnehmenden bis nach Heiligenstadt gebracht werden. In den Fahrradkursen gehe es vor allem um Verkehrssicherheit und Mobilität. „Auch bei solchen Angeboten können wir die Spenden gut einsetzen“, ergänzte Rodenstock.

Das Foto zeigt eine Gruppe von Frauen, die Lebensmittel zubereiten.
In der Küche des Duderstädter Familienzentrums kochen Frauen aus verschiedenen Nationen gemeinsam. | Foto: Claudia Nachtwey

Um sozial benachteiligten Familien eine Möglichkeit für Kontakte, Austausch und ein bisschen „Zuhausegefühl“ zu vermitteln, dient der Internationale Kochabend als gut funktionierendes Beispiel, wo Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft sich kennenlernen und sich gegenseitig unterstützen. Das internationale Küchenteam hat zuvor das Menü geplant und die Zutaten eingekauft. Während dann im Familienzentrum am Inklusiven Campus gekocht wird, haben die Kinder Zeit zum Spielen und Basteln.

Zwei Mädchen malen Bilder, ein anderes hilft beim Tischdecken, im Sessel schaut ein Vater mit seinen beiden kleinen Kindern ein Bilderbuch an. Die Kinder wirken vertraut mit der Umgebung und mit den Menschen, die hierherkommen. Zum gemeinsamen Essen treffen sich die Familien und Freunde. Die quirlig-fröhliche Atmosphäre bietet Schutz und lässt vielleicht auch manch traurigen Alltag oder traumatisierende Erlebnisse für eine Weile in den Hintergrund rücken. Die Familien haben teil an Gemeinschaft, an Bildung und an einem sozialen Lebensumfeld.

„Lichtspiele“ des Polizeiorchesters Niedersachsen

Die Spende ermöglicht hat ein außergewöhnliches Benefizkonzert unter dem Titel „Lichtspiele“. Präsentiert wurde es vom Polizeiorchester Niedersachsen in der vollbesetzten Basilika St. Cyriakus in Duderstadt. 

„Bereits zum sechsten Mal ist das Polizeiorchester Niedersachsen bei uns zu Gast“, sagte Julia Huhnold, Leiterin des Polizeikommissariats Duderstadt, bei der Begrüßung des Publikums. Ihr Dank galt auch Propst Thomas Berkefeld für die Bereitstellung der Basilika. Der Eintritt war frei, aber es wurden Spenden gesammelt.

Das Foto zeigt das Polizeiorchster beim Konzert.
Martin Spahr dirigierte das Polizeiorchester Niedersachsen in der Basilika St. Cyriakus. | Foto: Claudia Nachtwey

Dirigent Martin Spahr moderierte das Konzert des Polizeiorchesters in der Besetzung eines symphonischen Blasorchesters unterhaltsam und vielschichtig. Die Auswahl der Stücke zum Titel „Lichtspiele“ zeigte dann auch die ganze Bandbreite an klanglichen Spektralfarben und Lichtintensitäten, von samtweich bis explosiv.

Auf dem Programm standen „The sun will rise again“ von Philip Sparke, „Boul de Feu“ von Jos Hannikens, Variationen von Bachs „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, adaptiert von Bert Appermonts, des Weiteren Stücke von Eric Whitacres, Stephen Mellilos, Steven Bryants und Claude Debussy. Als Zugabe nach kräftigem Applaus und Standing Ovations für eine meisterliche Darbietung gab es noch die „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg.

Claudia Nachtwey