Caritas startet bundesweite Kampagne in unfriedlichen Zeiten.
Angesichts zweier grausamer Kriege und einer Unzahl weiterer Krisen stellt die Caritas das Motto: „Frieden beginnt bei mir“ über die aktuelle Kampagne 2024. „Frieden ist nichts, was ein für alle Mal da ist. Er muss immer wieder neu erworben und abgesichert werden, sagt Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa zum offiziellen Start in Leipzig. Dort besucht sie ein Caritas-Projekt, das Gewaltprävention an Schulen anbietet. An Projekttagen lernen Schulklassen, Konflikte frühzeitig zu erkennen, gewaltfreie Lösungen zu finden und Eskalationen zu verhindern.
Die Kampagne befasst sich mit Fragen, wie abgehängte, verbitterte, einsame Menschen hier mit Hilfe der Caritas zurück zu ihrem inneren Frieden finden können. Damit sie weiter Teil einer solidarischen gerechten Gesellschaft sein können. 2024 ist das Jahr der EU-Wahl und wichtiger Landtagswahlen. Wenn die Gesellschaft immer hasserfüllter und unfähiger zum Dialog wird, sind Konflikte unausweichlich und der Frieden ist gefährdet. Daher sieht die Caritas in ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, egal ob im Haupt- oder Ehrenamt, wichtige Friedensstifter:innen in Tausenden von Projekten und Einrichtungen.
Ein Beispiel ist die Anlauf- und Beratungsstelle „No Limits“ des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Hameln. Dort ist das Mädchencafé Anlaufstation und Schutzraum für diejenigen, die Unfrieden und Gewalt erleben. Und so klebt Christiane Emmel, Sozialarbeiterin und Präventionsbeauftragte des Caritas-Haus’ Hameln gerne das Motto „Frieden beginnt bei mir“ auf den geblümten Spiegel im Café. „Hier finden die Mädchen eine friedliche zugewandte Atmosphäre und können, aber müssen nicht, über ihre Probleme sprechen. Manche sind im Krieg mit ihrem Körper, manche kämpfen mit der Rolle, die ihnen in der Familie zugewiesen wird. Wir zeigen ihnen Wege aus der Gewalt“, umschreibt Christiane Emmel die Arbeit in dem Projekt.
Im Laufe des Jahres will die Caritas bundesweit, auch im Bistum Hildesheim, zu dem Hameln gehört, durch Aktionen Einrichtungen, Institutionen, Gruppen und einzelne Menschen dazu bringen, ihren eigenen Beitrag zum Frieden zu reflektieren. Insbesondere sollen im öffentlichen Raum aufgestellte, mit dem Kampagnenmotto „Frieden beginnt bei mir“ versehene Spiegel dazu animieren.
Im Bistum Hildesheim sind damit 400 Einrichtungen der Caritas angesprochen. „Wir können keine aktuellen Kriege stoppen“, sagen Sabine Lessel-Dickschat und Reinhard Kühn, Vorstände des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim, „aber wir können im Kleinen dazu beitragen, dass Hass und Gewalt nicht zur Normalität in unserem Alltag werden. Und wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen und den Tausenden an Ehrenamtlichen, die diese wichtige Arbeit täglich tun und sich dabei nicht entmutigen lassen.“